Industriebrachen

Wussten Sie, dass die britische Queen Elisabeth II. Büttenpapier aus Eberswalde bekam? Oder dass von den berühmten Kupferhäusern Eberswaldes heute noch einige in Israel stehen? Die annedotisch klingenden Beispiele sind Zeugen einer bemerkenswerten Industriegeschichte am Finowkanal. Zu Recht wird Eberswalde als das „Märkische Wuppertal“ – die Wiege der Industrie in der Mark Brandenburg bezeichnet! Bereits im 17. Jahrhundert entstanden hier die Eisenspalterei, das Messingwerk mit seiner Siedlung, das Alte Walzwerk, die Papierfabrik und das Kraftwerk Heegermühle. Dank dem Ausbau des Finowkanals und dem Bau der Eisenbahnstrecke Berlin-Stettin konnten Erzeugnisse gut und günstig transportiert werden. Dies trieb die industrielle Entwicklung maßgeblich voran.

Beeindruckende Impressionen ergeben sich bei einer Fahrt über den Finowkanal, vorbei an verschiedenen Industrieruinen, die einen Eindruck von der großartigen industriellen Blütezeit insbesondere im 18. Und 19. Jahrhundert erahnen lassen. Bisweilen finden Kunstinstallationen oder geführte Touren für Fotografiebegeisterte in den ehemaligen Produktionsstätten statt. Vor dem eigenmächtigen Betreten der Ruinen muss an dieser Stelle allerdings dringend gewarnt werden.

In der Region Finowkanal werden sukzessive einige der bedeutenden Industriedenkmäler wiederhergerichtet.

Zu diesen spannenden Hintergründen und den geschichtlichen Entwicklungen der Industriegeschichte in der Region Finowkanal gibt es umfassende Dokumente, auf die wir an dieser Stelle gerne verweisen:

Weblinks:

Publikationen:

  • Pilz, Kristin (2018): Ausser Betrieb – Industriekultur im Finowtal; Ein historischer Reiseführer; vbb
  • Lehmann, Jörn (2015): Die Obere Havel und der Finowkanal; Sutton Zeitreisen
  • Stadt Eberswalde (2015): Der Fiinowkanal – gestern, heute, morgen; Heimatkundliche Beiträge 14 (dt., engl., pol.)
Touristische Highlights

Finowkanal mit historischen Schleusen

Der Finowkanal ist die älteste noch befahrbare künstliche Wasserstraße in Deutschland und durchzieht das Finowtal ebenso wie das Eberswalder Stadtgebiet. Über 150 Jahre war er einer der wichtigsten deutschen Binnenwasserstraßen. Die industrielle Entwicklung des Finowtals in und um Eberswalde ist wesentlich dem Finowkanal zu verdanken. Mit der Inbetriebnahme der Oder-Havel-Wasserstraße 1914 verlor der Finowkanal immer mehr an wirtschaftlicher Bedeutung und auch die Ära jahrhundertealter Industriegeschichte des Finowtals ging zu Ende.

Entdecken Sie den Finowkanal vom Wasser aus mit dem Kanu, per Biberfloß oder Motorboot. Der gut ausgebaute Rad- und Wanderweg „Treidelweg“ führt Sie entlang des Finowkanals und lädt zu weiteren Entdeckungen ein. Entlang der Ufer gibt es reizvolle, naturnahe Stellen um innezuhalten. Technikbegeisterte können zudem imposante wasserbauliche Anlagen – die 12 historischen Schleusen - sowie die Zeugnisse der industriellen Vergangenheit bestaunen.

Familiengarten Eberswalde

Er befindet sich auf einem ca. 17 ha großen Gelände am Alten Walzwerk. Das Areal 2002 wurde anlässlich der Landesgartenschau grundlegend umgestaltet wurde. Heute ist es ein phantastisches Kinderland mit Abenteuerspielplätzen, Märchenwald, Riesenrutsche, Tretauto-Parcurs und vielen weiteren Angeboten für einen abwechslungsreichen Tag mit Familie oder Freunden.

Vom Montage-Eber-Kran kann man einen weiten Panoramablick genießen.

Museum Eberswalde

Das Museum Eberswalde gehört mit seiner über 100-jährigen Sammlung zu den ältesten Stadt- und Regionalmuseen in Brandenburg. Im Zentrum der Museumsarbeit steht das Sammeln, Bewahren, Erforschen, Ausstellen und Vermitteln von Zeugnissen der Natur- und Kulturgeschichte in Eberswalde und dem Finowtal zwischen den Ortschaften Finowfurt und Eberswalde.

Die über 25.000 Objekte umfassende Sammlung des Museums bildet die Grundlage und den Ausgangspunkt der musealen Arbeit in Eberswalde. Sie wird für Bildungs- und Forschungszwecke genutzt.

Zoo Eberswalde

Die Geschichte des jetzigen Zoologischen Gartens Eberswalde geht bis auf das Jahr 1795 zurück.

Der Zoo ist ein kleines Juwel inmitten einer herrlichen Mischwaldlandschaft. Auf 15 Hektar gibt es immer etwas zu erleben. Zu allen Jahreszeiten bieten die naturnah gestalteten Gehege viel Raum für Begegnungen quer durch alle fünf Kontinente.

Der Zoo Eberswalde hat viel Platz für Tiere und Besucher und dafür weniger Zäune. Weißbüscheläffchen oder Kattalemuren leben völlig frei in den Bäumen des Zoos und kreuzen den Besuchern den Weg. Es gibt das Urwaldhaus, ein begehbares Damwild- oder Kängurugehege und die Kälte liebenden Amurtiger in einer eiszeitlichen Gletscherlandschaft. 

Schiffshebewerk Niederfinow

1934 wurde das Schiffshebewerk im Oder-Havel-Kanal Niederfinow nach 7 jähriger Bauzeit eröffnet. Zuvor diente eine Schleusentreppe bei Niederfinow zur Überwindung von 36 Meter Gefälle im Oder-Havel-Kanal. Die gewaltige Stahlkonstruktion zieht heute Besucher aus der ganzen Welt an, die das Schauspiel miterleben können, wenn die Schiffe geräuscharm und mit gerigem energetischer Aufwand im riesigen Trog (60 m lang, 85m breit und 12 m tief) hoch bzw. runter transportiert werden. Von der Besucherplattform aus hat man einen weiten Blick aufs Niederoderbruch. 

Neben dem historischen Schiffshebewerk wir derzeit ein neues Schiffshebewerk gebaut. Eine Ausstellung im Besucherzentrum informiert über das Bauvorhaben und die Schifffahrt in der Region.

Wildpark Schorfheide in Groß Schönebeck

Ein Familienerlebnis besonderer Art stellt der Wildpark Schorfheide in Groß Schönebeck dar. Hier leben vorwiegend Wildtierarten, die in der Schorfheide heimisch waren oder sind. Es gibt Wölfe, Wisente, Elche, Luchse, Wildpferde, Fischotter, Rotwild, Damwild, Schwarzwild und Muffelwild.

Außerdem werden hier seltene vom Aussterben bedrohte Haustierrassen gezüchtet. Der Park bietet Ruhe, Erholung und Erlebnisse in der Natur, für Kinder wird der Aufenthalt im Wildpark zum großen Erlebnis. Der große Abenteuerspielplatz, die Lagerfeuerstelle, der Wasserspielplatz und das Streichelgehege sind besonders beliebt. Das Team des Wildparks organisiert Führungen, Wolfsfütterung oder auch Knüppelkuchenbacken am Lagerfeuer. Für Gruppenausflüge ist eine Voranmeldung erforderlich.

Luftfahrtmuseum Finowfurt

Die durchbrochene Schallmauer, der Umkehrschub, die weiße Linie am Horizont - Flugzeugliebhaber aufgepasst. All jenen, denen ein vorüberfliegendes Flugzeug das Herz höher schlagen lässt, wird dieses Museum unvergesslich bleiben. Flugzeuge, Fliegertrainingsgeräte, Kinder-Quads, Elektroautos, Kettenfahrzeug und Heißluftballonexperimente und fast alles zum Anfassen und Ausprobieren gibt es im Luftfahrtmuseum Finowfurt.

Binnenschifffahrts-Museum Oderberg

Das Museum in der kleinen Stadt Oderberg ganz im Osten Brandenburgs ist wohl eines von besonderer Art: die einstige Heimatstube für Ur- und Frühgeschichte entwickelte sich im Laufe der letzten 60 Jahre zu einem für das Land Brandenburg einzigartigen Technikmuseum mit der Darstellung der Binnenschifffahrt des gesamten Oderraumes.

Die Umgebung von Oderberg ist nicht nur schön als ein von der Eiszeit gestaltetes Endmoränengebiet, sondern auch eine historische Fundgrube von außergewöhnlicher Reichhaltigkeit sowohl von der Ur- und Frühgeschichte bis über das Mittelalter und die Neuzeit.

Jagdschloss Schorfheide

Der Renaissancebau des Schlosses entstand um 1540 zunächst als typisch norddeutscher Backsteinbau, ganz ohne Schmuckfassade. Zuvor befand sich an dieser Stelle eine burgähnliche Anlage, von der keine Spuren mehr erhalten sind. Der Dachstuhl wurde 1662, nach der Zerstörung des Hauses im 30jährigen Krieg, wiederaufgebaut und ist heute noch im Originalzustand erhalten.

Erst ab 1834 erhielt das Schloss unter König Friedrich Wilhelm III. sein heutiges Aussehen mit dem fast quadratischen Grundriss, den Türmchen und der Anordnung der Türen und Fenster. Den Trausaal schmückt seitdem eine opulente Stuckdecke.

Von nun an diente das Schloss als Aufenthaltsort der königlichen Herrschaften und deren Jagdgästen. Später wurde es als Wohn- und Verwaltungsgebäude für die Oberförsterei und im Zeitraum 1973 bis 1989 als Kulturhaus der Forstarbeiter des Staatlichen Forstwirtschaftsbetriebes Bernau genutzt.

Heute befindet sich im Jagdschloss ein Teil der Ausstellung „Jagd und Macht“. Der Trausaal wird darüber hinaus für Konzerte und Lesungen genutzt.

Kloster Chorin

Das Kloster Chorin zählt zu den schönsten Baudenkmälern der deutschen Backsteingotik. Die gesamte Klosteranlage ist grandios und liegt zudem landschaftlich sehr reizvoll am Amtssee. Die Bauten zeugen von der großen Kunstfertigkeit der Mönche: gotisch ornamental zu bauen und trotzdem nicht gegen die spartanischen Grundsätze der Ordensarchitektur zu verstoßen. Der Choriner Stil wurde richtungsweisend für die Baukunst Norddeutschlands.

Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin

Das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin nordöstlich von Berlin zählt mit fast 130.000 ha zu den größten und bekanntesten Schutzgebieten Deutschlands.
Großstein- und Steinkistengräber sowie ganze Felder mit Hügelgräbern zeugen von der Besiedlung in der Jungsteinzeit und in der Bronzezeit. Aus dem Mittelalter blieb uns das berühmte Kloster Chorin - eines der bedeutendsten Beispiele norddeutscher Backsteingotik - erhalten.

In der Schorfheide, einem traditionellen Jagdgebiet, wurde keine Besiedlung zugelassen. Die ehemaligen Burgen wurden zu Jagdschlössern umgebaut und von den Grafen der Askanier, den brandenburgischen Kurfürsten, preußischen Königen, deutschen Kaisern, Nazi-Führern und Staatsmännern genutzt.

Nationalpark Unteres Odertal

Der Nationalpark Unteres Odertal ist eine natürliche Flußauenlandschaft und gehört zum Deutsch-Polnischen Park "Unteres Odertal". Auf deutscher Seite sind ca. 10 300 ha Nationalpark gesichert (entlang der Oder vom Oderbruch ab Hohensaaten bis Mescherin/Staffelde). Hinzu kommen weitere 17 000 ha Landschaftsschutzgebiet als Pufferzone. 
Von November bis April gibt es an der Unteren Oder alljährlich meterhohe Überflutungen von Wiesen, Weiden, Auenwäldern und Mooren. Durch ein Poldersystems wird der Wasserstand reguliert und so verteilt sich das Hochwasser  weitläufig ohne Schaden anzurichten. Gleichzeitig wird das Oderwasser biologische gereinigt. Nach dem Hochwasser beginnt die Brutzeit der Vögel. 

Nirgendwo sonst in Mitteleuropa sind solch große Überflutungsflächen erhalten geblieben. Die natürlichen Bedingungen und die unmittelbare Grenzlage zu Polen haben verhindert, dass diese Flächen bebaut wurden. In Polen wurde das im Krieg zerstörte Poldersystem nicht wieder instandgesetzt und somit auch die Flächen nicht mehr wirtschaftlich genutzt. In den vergangenen Jahrzehnten hat infolge dessen eine einzigartige Renaturierung stattgefunden.

Karte zu den Schleusenstandorten

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